StadtNatur im Sommer

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Newsletter mit Informationen des Bereichs StadtNatur.
Wir freuen uns, wenn Sie diesen Newsletter an Interessierte weiterleiten und/oder wenn Sie ihn in ihrem Hauseingang aufhängen. Danke!
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Liebe Nachbarinnen und Nachbarn,
was auf dem Foto oben so aussieht wie eine Zelle unter dem Mikroskop ist der StadtAcker von oben. Schönes Sinnbild: der Gemeinschaftsgarten als eine „Keimzelle“ für Vielfalt im Quartier; für biologische Vielfalt allemal, aber auch für eine wachsende Vielfalt an aktiven Nachbarinnen und Nachbarn, an Ideen und Veranstaltungen, die über den StadtAcker hinaus wirken. (Bild: Thomas Oswald, Nachbar)
Für die Sommerferien kündigen wir keine offiziellen StadtNatur-Veranstaltungen an, nutzen stattdessen die Pause für ein paar Momentaufnahmen, die darüber berichten, was die StadtNatur aktuell bewegt, welche Neuigkeiten es im und um den StadtAcker gibt.

  • Anlage eines Blühstreifens südlich vor dem StadtAcker
  • Auszeichnung „Soziale Natur“
  • Besuch im StadtAcker – willkommen und nicht willkommen
  • Who is Who in der StadtNatur


Anlage eines Blühstreifens südlich vor dem StadtAcker

Wenn alles gut geht, wächst vor dem StadtAcker anstelle von Rasen bald eine bunte Wiese. Der Bezirksausschuss hat dem Antrag auf einen Blühstreifen bereits zugestimmt, den wir in Kooperation mit der Wildtier Stiftung und dem LH München (Baureferat Gartenbau) anlegen wollen. Dieser Bereich eignet sich aufgrund seines trockenen, mageren Bodens gut für viele heimische Blüharten, die der Insektenwelt Lebensraum bieten, wie z.B. dem Idas-Silberfleckbläuling, der hier im Quartier vorkommt. Der Blühstreifen ist Teil einer Konzeptidee, die die Biodiversität im Viertel fördern und weiterentwickeln soll. Wie gesagt: der StadtAcker wächst über seinen Zaun hinaus.

Auszeichnung „Soziale Natur“

Im Rahmen des Sonderwettbewerbs „Soziale Natur – Natur für alle“ der UN-Dekade Biologische Vielfalt erhält der StadtAcker eine Auszeichnung als vorbildliches Projekt an der Schnittstelle von Natur und sozialen Fragen. Die Jury will mit ihren Auswahlkriterien den Blick besonders auf die Chancen lenken, die Natur und biologische Vielfalt für den sozialen Zusammenhalt bieten. Bei all unserer Unterschiedlichkeit und unseren vielen Diskussionen – dass der StadtAcker eine große Bereicherung für uns bedeutet, und wir durch die Arbeit mit ihm eine Menge miteinander lernen, darin sind wir uns immer wieder einig.

Besuch im StadtAcker – willkommen und nicht willkommen

Wer im StadtAcker mitmacht, kennt das Gefühl, wieviel Spaße es macht, wenn immer wieder Leute begeistert durch den Garten gehen, die Blumen bewundern, sich für alles Mögliche interessieren, ins Gespräch mit einem kommen oder einfach eine Weile die Fülle genießen. Freude auf beiden Seiten. Einseitig wird die Freude dann, wenn über Nacht die ersten Zucchini verschwinden, die komplette Petersilie abgeschnitten wird oder wir Hinterlassenschaften von nächtlichen Gelagen in den Beeten finden. Zum Glück passiert das verhältnismäßig selten, aber zurzeit doch oft genug, dass wir uns fragen, was da schiefläuft, und was wir dagegen tun können. Momentan sind wir noch am Debattieren, um am Ende einen Konsens in der Frage zu finden, ob wir den StadtAcker künftig abschließen oder nicht. Vorerst setzen wir auf Sensibilisierung durch Hinweisschilder und versuchen, uns nicht demotivieren zu lassen.

Who Is Who in der StadtNatur

Falls Sie sich manchmal fragen, wer hinter diesem Newsletter steckt, wer sich die ganzen Veranstaltungen ausdenkt, wie die Bereiche StadtNatur und StadtAcker zusammenhängen oder wo sie sich voneinander abgrenzen – letztlich ist es ganz einfach: Der StadtAcker ist ein Projekt innerhalb der StadtNatur. Und für die inhaltliche Konzeption der StadtNatur arbeiten wir im Dreierteam mit unterschiedlichen Schwerpunkten eng zusammen: Alicia Bilang, Fachfrau für den umweltpädagogischen Bereich und die Biotope im Quartier; Hannelore Schnell, Impulsgeberin in allen konzeptionellen und strategischen Fragen und Konrad Bucher, als StadtAcker-Koordinator zuständig für die Beteiligung aller Aktiver. Mehr dazu.
Veranstaltungshinweise für den August:

Agrarwende-Tour in München:
Kein Geld für Klima-Sauereien!

Sei dabei und gib deine Unterschrift für eine klimafreundliche Landwirtschaft (eine Kampagne von Greenpeace)
Freitag, 2. August, 10 – 15 Uhr auf dem Marienplatz (beim U-Bahn Ausgang NW Richtung Weinstraße)
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Die Geierwally – In der Ötztalklinik

Plastisch-chirurgisches Alpendrama der Spieldose
Samstag, 3. August, 17 Uhr, KulturPassage
Wettertelefon: 0177 357 00 00.
Eintritt frei, Spenden willkommen.
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Anthropocene, the human Epoch

Film von Edward Burtynsky im Open Air Kino im Westpark Die Dokumentation verfolgt die These vom „Anthropozän“ als einem Zeitalter, in dem der Mensch dabei ist, sich die Erde in aller Konsequenz untertan zu machen, und zeigt die folgenschweren Umgestaltungen, die die Natur erleidet.
Dienstag, 27. August, 21 Uhr
Mehr dazu.

südpART

ein gemeinschaftliches Landart-Projekt zur Unterstützung des geschädigten Südparks in Interaktion mit der Natur. 10 KünstlerInnen und Künstler schaffen im Wald, aus dem Wald und für den Wald Objekte zum Begehen und Erleben.
Intuitive SüdpART wERDschätzung am Sonntag, 11.8., 10:30 Uhr und Freitag, 30.8., 17:30 Uhr, weitere Infos und Termine hier.
Im Portrait:

Der Kürbis

Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae)
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Nein, es ist keine Fotomontage auf dem Bild, wir sehn da auch nicht Alice im Wunderland, sondern Marlies im Kürbisbeet. Kürbisse sind Starkzehrer, je mehr sie kriegen, desto mehr geben sie. Aber zu was sie dabei in der Lage sind, lässt uns gerade alle staunen; so viel Vitalität ist außergewöhnlich, typisch StadtAcker. Aus gärtnerischer Sicht lässt sie sich damit erklären, dass die Kürbisse auf dem ehemaligen Kompostplatz wachsen, sehr sonnig stehen, ab und zu Brennnessel- und Beinwelljauche bekommen, mit Komposttee verwöhnt wurden (am Erdfest zur Sonnwend!) und sich bei den tropischen Temperaturen der letzten Zeit sicher wie zuhause fühlen (sie stammen aus dem tropischen Mittelamerika). Wieviel die kontinuierliche Zuwendung der Gärtnerinnen zu ihrem Wohlbefinden beiträgt? Davon bekommen sie auf jeden Fall eine Menge.
Der Wuchs ist natürlich auch sortenabhängig: Bei uns wachsen gerade Hokkaido, Butternut, Patisson und Muskatkürbis. Diese Sorten stammen von unterschiedlichen Arten ab. Es gibt sehr viele Kürbis-Arten, gärtnerisch relevant sind aber nur 4 Arten: Feigenblatt-Kürbis (v.a. für Süßspeisen verwendet), Riesen-Kürbis (z.B. Hokkaidokürbis), Moschus-Kürbis (z.B. Butternut- und Muskatkürbis) und Garten-Kürbis (von dem stammen auch Zucchini und Patisson ab).
Die Systematik dieser großen Familie ist kompliziert, ebenso die Vermehrung. Wie wir letzten Montag gelernt haben, sind Kürbisse nämlich Fremdbestäuber, d.h., die Sorten kreuzen sich untereinander. Will man von einer Sorte eigenes Saatgut gewinnen, muss man die weibliche Blüte zubinden, damit keine Insekten drankommen, und die Griffel eigenhändig mit Blütenstaub derselben Sorte bepinseln.
wir schätzen die Kürbisse dafür, dass man sie so spät im Jahr noch nutzen kann, wenn es mit der Gartenernten ansonsten zur Neige geht. Ursprünglich (schon 8000 bis 10.000 vor Chr.) hat man von den Kürbissen nur die nahrhaften Kerne gegessen, die frei von Bitterstoffen sind. Bereits früh haben die Menschen damit begonnen, durch Auslese die giftigen Bitterstoffe aus dem Fruchtfleich „wegzuzüchten“. Durch Kreuzung mit Zierkürbissen, die den Wildformen nahe stehen, können aber Samen entstehen, aus denen wieder bitterstoffhaltige Früchte hervorgehen. Mehr dazu im 2. Teil von „Saatguterhalt im Garten“.
Rosa-Aschenbrenner-Bogen 9, 80797 München
Tel. 089 / 307 496 34
Fax 089 / 307 496 36
Kontakt StadtNatur:
Alicia Bilang, Hannelore Schnell, Konrad Bucher
stadtnatur@alt.ackermannbogen-ev.de
Kontakt StadtAcker:
stadtacker@alt.ackermannbogen-ev.de
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Gefördert von der Landeshauptstadt München, Sozialreferat
Vorstand: Achim Brezowsky, Henrike Cramer, Herbert Grill, Peter Hangen, Dietlind Klemm
Träger: Ackermannbogen e.V., Anschrift s.o.
Registernummer: VR 16821, Amtsgericht München,
Steuernummer: 143/210/01255
Spendenkonto: Ackermannbogen e.V.,
IBAN: DE09 7009 0500 0003 2849 80
BIC: GENODEF1S04 (Spardabank München)